Veranstaltungen des Amtes für Kultur der Stadt Bad Kreuznach

Theatersaison 2023 / 2024 - Theaterabo









Amt für Schulen, Kultur und Sport

Kontakt: Anja Gillmann

Tel.: 0671/800-744
Fax: 0671/800-763


Dienstag, 24.10.2023, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz
kurz & nackig (UA) von Jan Neumann und Ensemble
„Es ist, als haben die Menschen seit Plato das Faktum des Geborenseins nicht ernst nehmen können,
sondern nur das des Sterbens“, schreibt Hannah Arendt in ihr Denktagebuch.
Aber wieviel Wunderbares verknüpft sich mit dem Ereignis einer Geburt! Ein neuer Mensch, eine neue
Idee, ein neues Werk wird geboren und es trägt die Chance in sich, die Zusammenhänge der Welt zu verändern.
Zum Guten, wollen wir hoffen und wissen zugleich, dass auch das Gegenteil der Fall sein kann.
Nachdem sich die komödiantische Stückentwicklung Sensemann & Söhne mit dem Sterben und dem
Tod als Tabuthemen in unserer Gesellschaft beschäftigte, soll es diesmal um den Beginn des Lebens,
den Eintritt in die Wirklichkeit gehen. Drei Paare, unterschiedlichen Generationen angehörend, werden
aufeinandertreffen. Sie haben Kinder oder sie wollen welche. Sie arbeiten in Berufen, in denen das Gebären oder Entstehen von nie Dagewesenem ihr Alltagsgeschäft ist, und sie werden, dafür stehen Jan Neumanns Stücke und Inszenierungen, in die absurdesten Situationen geraten, denen Eines gemeinsam ist: Sie treffen ins Zentrum unserer Existenz und beleuchten unser Tun auf komische und berührende Art
und Weise.

Donnerstag, 07.12.2023, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz
Woyzeck | Marie nach Georg Büchner
Woyzeck und Marie sind Eltern eines unehelichen Kindes. Beide arbeiten, sind sich für keinerlei
Tätigkeit zu schade und trotzdem ist kein Auskommen mit dem wenigen Geld, das sie damit
verdienen. Sogar auf medizinische Experimente an seinem Körper lässt Woyzeck sich ein, um
seiner Familie einen Unterhalt zu gewährleisten, doch es reicht hinten und vorne nicht. Zu wenig
zum Leben und zu viel zum Sterben, so könnte man die Situation der beiden beschreiben
und damit könnten Woyzecks und Maries Probleme heutiger nicht sein, da Herkunft und soziale
Schicht immer noch den Zugang zu Bildung und damit die Möglichkeiten auf ein gesichertes Einkommen
bestimmen und die Zugehörigkeit zu sozialen Schichten spätestens seit der Pandemie
und dem Ausbrechen des Angriffskriegs auf die Ukraine umso zementierter erscheint. Nach u.a.
Arbeiten am Residenztheater München, dem Volkstheater München und dem Theater Heidelberg
werden sich Mirjam Loibl und ihr Team zum ersten Mal am Staatstheater Mainz präsentieren.


Mittwoch, 31.01.2024, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz
Wer hat Angst vor Virgina Wolff
von Edward Albee, Deutsch von Alissa und Martin Walser
Was kann geschehen, wenn nach Mitternacht ein altes Ehepaar auf ein junges trifft? George und
Martha haben ihre Illusionen verloren. Seit Jahren kleben sie an ihren Lebenslügen und führen
einen Ehekrieg mit klaren Spielregeln: Den anderen kleiner machen, als er sich selbst schon
fühlt. Nach einem College-Empfang kommen sie nachts nach Hause. George will zu Bett gehen,
aber Martha erwartet noch Gäste: Nick und Honey – sie sind neu am College und bereit, sich
den Spielregeln anzupassen. Zunächst Zaungäste eines ehelichen Schaukampfes, werden sie
bald in den Konflikt der Gastgeber einbezogen und müssen Stellung beziehen. Dabei wird das
brüchige Fundament ihrer eigenen Beziehung immer deutlicher. Als Nick und Honey schließlich
aufbrechen, bleiben Martha und George ausgelaugt zurück, die Angst im Nacken, dass auch der
nächste Tag nichts an ihrem Kampf ändern wird: „Morgen ist Sonntag. Den ganzen Tag.“
Wer hat Angst vor Virginia Woolf? kann als Mutter aller Zimmerschlachten angesehen werden
– legendär die Verfilmung mit dem streitsüchtigen Glamourpaar Elizabeth Taylor und Richard
Burton. K.D. Schmidt, Experte für Abgründig-Psychologisches, inszeniert den modernen Klassiker
mit einem gemischten Ensemble aus Mainz und Luxemburg.

Montag, 26.02.2024, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz
Carmen (Oper) von Georges Bizet (1875)
Im Jahr 1875 hatte ein Werk Uraufführung, das bis heute in den Ranglisten der beliebtesten
Opern auf einem der vordersten Plätze zu finden ist: Carmen.
Georges Bizets unsterbliche Partitur ist dabei jenseits aller Ohrwürmer sehr direkt und farbenreich
in ihrem Ton, die Figuren sind greifbar und drastisch in ihren Konflikten, die Schauplätze
wie etwa die Stierkampfarena metaphorisch aufgeladen. Carmen, die zu Beginn der Geschichte
eine geheuchelte Liebe zu Don José als Strategie wählt, um mit ihm als Komplizen aus einer
Verhaftung freizukommen, wird später aus anderen strategischen Gründen die Leidenschaft
und Liebe des Toreros Escamillo erwidern. Umzingelt von einer verrohten, dominierenden
Männergesellschaft, weiß sich Carmen wie ein Chamäleon in unterschiedlichsten Situationen
zu behaupten, um zu überleben. Ständig auf der Flucht vor Bevormundung, vor Gewalt und vor
ihrer eigenen Verletzlichkeit, wird sie am Ende in der Arena vor tatenlosem Publikum ermordet.
Regisseurin Luise Kautz klopft behutsam die Patina-Schicht aus Folklore-Kitsch und Femme
fatale-Deutung ab und kommt so auf eine sehr pure, sehr ehrliche Geschichte von Freiheit und
Überleben.

Samstag, 13.04.2024, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz
Hannah und ihre Schwestern von Woody Allen nach seinem gleichnamigen Film (1986), Deutsch von Jürgen Fischer
Drei Schwestern einer Schauspieler*innenfamilie bilden den Mittelpunkt dieses Reigens aus
Liebesverwicklungen und Identitätsfindungen: Hannah, die älteste, hat ihren Schauspielberuf
zeitweilig aufgegeben und ist in zweiter Ehe mit Elliot, einem erfolgreichen Finanzmakler, verheiratet,
der sich zu Thanksgiving in die jüngste Schwester Lee verliebt, die mit dem wesentlich
älteren Maler Frederick zusammenlebt. Ohne von Elliots Verhältnis zu wissen, ist Hannah besorgt
um das Glück aller. Sie hatte sogar die zweite Schwester, Holly, deren Leben bisher in jeder
Beziehung ein Fehlschlag war, zu einem Rendezvous mit Mickey Sachs, ihrem ersten Ehemann
und Fernsehproduzenten, ermutigt: Mickey und Holly erleben den Abend als Desaster. Als sie
sich Jahre später wiedersehen, funkt es dennoch zwischen den beiden. Inzwischen hat sich
Lee sowohl von Elliot als auch von Frederick getrennt. Das traditionelle Thanksgiving vereint
die Familie wieder in neuen wie alten Kombinationen… Woody Allen erhielt für diesen Film u.a.
drei Oscars (bestes Originaldrehbuch, beste männliche und beste weibliche Nebenrolle). Es
inszeniert Christian Brey, Spezialist für Komödie und insbesondere für Woody Allens Komik (Ehemänner
und Ehefrauen, Matchpoint), in Mainz bestens bekannt u.a. durch Der kleine Horrorladen.

Sonntag, 12.05.2024, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz
Otello (Oper) von Giuseppe Verdi (1887)
Welche Kraft kann eine Intrige entfalten? Wie tragisch und tiefgreifend können deren Auswirkungen
sein? Die Antwort, die man aus Giuseppe Verdis Otello ziehen kann, lautet: verheerend!
Der Titelheld ist Statthalter Venedigs auf Zypern. An seiner Seite fern der Heimat ist Desdemona,
seine Frau – und auch Jago. Der ist Otello feindlich gesinnt, da dieser ihn bei einer Beförderung
übergangen hat. Seitdem sinnt Jago auf Rache und fädelt eine perfide Intrige ein. Er will Otello
davon überzeugen, dass dessen geliebte Desdemona untreu sei. Blindwütig und durchsetzt von
Eifersucht, verschließt Otello Augen und Ohren gegen Desdemonas Treuebekundungen und ermordet
sie. Kurz darauf erkennt er seine Verblendung und richtet sich selbst.
In Giuseppe Verdis vorletztem Werk für die Opernbühne, basierend auf Shakespeares gleichnamigem
Drama, zeichnet der Komponist nicht nur eine Intrige, die Leben zerstört, sondern entwirft
auch eine soghafte Privat-Tragödie. In Otello entfaltet Verdi die höchste klangliche Intensität. Stürmisch,
zynisch und melancholisch-poetisch erschuf er eine Oper der tiefen Seelenausleuchtungen
und nicht zuletzt ein psychisches Decrescendo des Protagonisten über vier Akte.

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